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„Mediengipfel“ in Lech: Die Stimmung wird immer pessimistischer

Aus dem FALTER 49/2012

In der Krise werden Worte und Gedanken grundsätzlich. Diesen Eindruck konnte gewinnen, wer vergangene Woche den sogenannten „Mediengipfel“ in Lech am Arlberg verfolgte. Dort treffen sich jedes Jahr Politiker, Intellektuelle und Journalisten, um über Europas Zukunft zu reden.

Hier, wie bei ähnlichen Veranstaltungen, zeigt sich derzeit: Während früher über Details von Institutionen und Konfigurationen debattiert wurde, geht es nun öfter ums Ganze.

So etwa bei Bernd Kolb, deutscher E-Commerce-Pionier und Gründer des Club of Marrakesh; dieser forderte in seinem Vortrag gleich ein völlig neues Welt- und Menschenbild, um die Krise zu meistern. In einer anschließenden Diskussion, an der etwa Franz Fischler und der ehemalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf teilnahmen, ging es um das – auch eher grundsätzliche – Thema Wohlstand ohne Wachstum.

Am nächsten Tag präsentierte der Medienwissenschaftler Matthias Karmasin rechtzeitig zum großen Zeitungssterben eine Studie über Medien in 14 Ländern Europas. Ergebnis: Mit Ausnahme Italiens und Ungarns ist es nicht mehr der politische Druck, den Journalisten als größte Gefahr für ihre Zunft begreifen, sondern immer mehr der ökonomische Einbruch.

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