Aus dem FALTER 33/11
Katastrophenmeldungen aus der Finanzwelt machen die Menschen ratlos. Vier Experten geben zwölf Antworten zur Krise von gestern, heute und übermorgen
Fragen: Joseph Gepp
Kaum schien das Ärgste überstanden, ging es am Donnerstagabend vor zwei Wochen erneut los. Nur diesmal noch schlimmer.
Gerade erst hatten in den USA Demokraten und Republikaner mittels einer Anhebung des Schuldenlimits eine Staatspleite verhindert. Die EU hatte zugleich massive Rettungsmaßnahmen für ihre schwachen Staaten im Süden beschlossen und sich dabei weit von ihrem Prinzip entfernt, niemals zu einer Transferunion zu werden, in der die Starken die Schwachen subventionieren.
Trotz der Rettungsversuche – oder gerade deshalb – kam es an den Börsen weltweit erneut zu Turbulenzen. Alle wichtigen Indizes verloren massiv an Wert, der Dow Jones, der japanische Nikkei, auch der österreichische ATX. Allein am ersten Tag der Börsenkrise lösten sich Aktienwerte von über zwei Billionen Euro schlicht in Luft auf. Als vergangene Woche zudem das Gerücht aufkam, Frankreichs Rating könnte heruntergestuft werden, büßten die Banken des Landes spontan 20 Prozent ihres Werts ein.
Was ist hier los? Auf die Immobilienkrise folgte 2008 die Bankenkrise, auf die Staatsschuldenkrise folgt nun die Börsenkrise. Inwiefern hängen diese Krisen zusammen? Wie gefährdet ist unser Wirtschaftssystem? Der Falter hat vier Experten um Antworten auf zwölf Grundfragen gebeten.
Robert Misik (RM) ist freier Publizist zu Wirtschafts- und Gesellschaftsthemen in Wien
Kurt Bayer (KB) ist Exekutivdirektor der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London
Marianne Kager (MK) war über 20 Jahre Chefökonomin der Bank Austria und arbeitet heute als Beraterin in Salzburg
Richard Wimmer (RW) studierte Internationale Beziehungen in Bologna und arbeitete bei der Welthandelsorganisation in Genf
1. Ist das schon eine neue oder noch die alte Krise?
Es ist die nächste Etappe der „alten“ Finanzkrise.
Der Absturz in die Finanzkrise zeigte 2008 zunächst, auf welch tönernem Fundament viele Finanzinstitutionen stehen. Mit Hilfspaketen mussten die Banken gerettet werden. Weil sich viele Verbraucher überschuldet hatten, stürzte auch die Konjunktur ab. Deshalb mussten die Regierungen Konjunkturpakete auflegen, zudem brach das Steuereinkommen ein.
Alles zusammen – Bankenrettungsprogramme, Konjunkturprogramme und Steuerausfälle – führten zur Staatsschuldenkrise. Weil in vielen Staaten die Konjunktur nicht wieder in Schwung geriet, haben private Verbraucher weniger Geld für den Konsum in der Tasche, weshalb erst recht keine wirtschaftliche Belebung einsetzt. Hohe Schuldenstände – von Privaten, Unternehmen und Staaten – bei schwacher Konjunktur sind tödlich. Deshalb kommen wir nicht aus der Krise. RM
2. Gibt es Kapitalismus ohne Krise?
Krise ist nicht gleich Krise. Es gibt immer Auf- und Abschwünge und sektorale Krisen, die mit Modernisierungsprozessen einhergehen. Diese sind aber nicht identisch mit den katastrophalen Krisen im Finanzsektor, die das ganze System an den Rand des Kollaps bringen können.
Das Finanzsystem tendiert zu systemischen Krisen, wenn man es unzureichend reguliert. Strenge Regeln können sie aber verhindern. In Folge der Großen Depression der 30-Jahre hat man in den USA und Europa das Finanzsystem einer Menge rigider Regeln unterworfen – mit dem Ergebnis, dass es zwischen den 40er- und 80er-Jahren keine Finanzkrisen gab. Hinzu kam, dass die Einkommen der normalen Bürger entsprechend dem Wirtschafts- und dem Produktivitätswachstum stiegen, was die Konjunktur stabilisierte. Kurzum: Ja, ein gerechter Kapitalismus, der systemische Risiken des Finanzsektors begrenzt, kann stabil prosperieren. Ein Hochrisiko-Kapitalismus mit Fantasierenditen und Narrenfreiheit für Finanzmärkte ist dagegen nicht nur aus Gerechtigkeitsaspekten fragwürdig – er ist auch ökonomisch weniger funktionstüchtig. RM
3. Wer profitiert von der Krise?
Natürlich, es ist leicht zu sagen: die Spekulanten. Doch so einfach ist es nicht. Die Frage müsste sein: Wie kam es überhaupt zur Krise, die immer Ausdruck eines Ungleichgewichtes ist? Wer profitierte von den Entwicklungen, die zur Krise führten?
Die Zeit davor war charakterisiert von Deregulierung und Globalisierung der Finanzmärkte, gepaart mit einem enormen Wachstum dieses Sektors. Die Profiteure dieser Entwicklung waren zunächst die Akteure selbst: Manager mit riesigen Boni, Aktionäre von Finanzinstituten, deren Aktien stiegen, aber auch all jene, deren Wertpapiere, Fonds und Aktien satte Renditen erzielten. Die Politik des billigen Geldes produzierte darüber hinaus Blasen, vorneweg am Immobilienmarkt.
Krisenzeiten sind auch von starken Marktschwankungen geprägt. Spekulation kann sehr erfolgreich sein. Man denke nur an Leerverkäufe von Credit Default Swaps (CDS: Absicherungen gegen den Wertverlust von Krediten oder Wertpapieren). Im Prinzip funktioniert das so, dass ich eine Versicherung etwa für ein Wertpapier kaufe, ohne das Wertpapier zu besitzen. Der Kauf signalisiert dem Markt, dass das Risiko für dieses Papier gestiegen ist. Damit steigen auch die Risikoprämien für den Swap, der nun wiederum mit Gewinn weiterverkauft werden kann – und die Abwärtsspirale läuft.
Doch nicht alle Krisen werden durch Spekulationen ausgelöst. In der hochautomatisierten Finanzwelt, in der Käufe- und Verkäufe von Computermodellen gesteuert sind, haben wir auch mit selbstverstärkenden Trends zu rechnen. Vereinfacht gesagt: Steht die Ampel für ein Papier auf Rot, muss der Portfoliomanager verkaufen, sonst hat er erheblichen Erklärungsbedarf. Mk
4. Wer wird für die Krise zahlen?
In Summe zahlen wir alle.
Die Industriestaaten sind in eine Rezession gestürzt. Der damit einhergehende Wachstumsverlust ist verlorener Wohlstand, das trifft uns alle. Darüber hinaus erleiden all jene Verluste, deren Vermögen in Finanzprodukten veranlagt ist, also Besitzer von Aktien, Anleihen, Fonds, Pensionsversicherungen. Das betrifft nicht nur Superreiche, sondern auch Durchschnittsbürger, etwa wenn Pensionsversicherungen an Wert verlieren. Es zahlen auch jene, die im Zuge der Krise arbeitslos wurden, oder jene, deren Häuser durch die Immobilienkrise enorm an Wert verloren haben.
Schließlich haben die Milliarden an Bankenrettungsgeldern die Verschuldungskrise von Europa und den USA massiv verschärft. Sparen ist angesagt, Steuererhöhungen sind nicht ausgeschlossen. Das trifft in Form gestrichener Sozialleistungen die unteren Einkommensschichten, die mangels Ersparnissen vom Vorkrisenhöhenflug ebenfalls nichts hatten.
Am stärksten treffen wird es die Alten (Pensionsfonds, Pensionsleistungen), die Jugend (Arbeitslosigkeit) und Sozialhilfeempfänger (Sparprogramme aufgrund der Budgetsanierung) treffen. Die Jugendarbeitslosigkeit war schon vor der Krise hoch, nun ist sie in vielen Ländern unerträglich. In Spanien sind 45 Prozent der Jungen ohne Job, in Griechenland 40, in Italien 29. Wen wundern da europaweite Proteste? Mk
5. Inwiefern lässt sich Ökonomie nachvollziehen – oder ist Wirtschaftswissenschaft nur eine Pseudowissenschaft?
Ganz so schlimm ist es nicht – wenn sich Ökonomen endlich darauf einigen würden, dass Ökonomie keine physikalische, sondern eine Sozialwissenschaft ist, in der es um menschliche Reaktionen geht.
Damit fallen „eindeutige“ Kausalbeziehungen flach. Allerdings kann man, mit viel Vorsicht, aus vergangenen Reaktionen doch auf zukünftige schließen. Zudem kann man in der Verhaltensökonomie an tatsächlichen Experimenten abtesten, wie Menschen reagieren.
Natürlich ist es Unfug, das komplizierte ökonomische Geschehen auf eine einzige Maßzahl, etwa das Bruttoinlandsprodukt, zu reduzieren. Hintergrund ist, dass die Politiker sich nicht gerne mit Wenn-dann-Aussagen zufriedengeben, sondern von den ökonomischen Politikberatern „eindeutige“ Antworten verlangen. kB
6. Wer ist an der Krise schuld?
Es gibt einen Spruch, der heißt: Der Fisch stinkt vom Kopf. Eine Krise hat viele Köpfe, versuchen wir einige zu identifizieren.
Liberalisierung und Globalisierung sind letztlich Produkte der Politik. Die Liberalisierung der Finanzmärkte hat vieles erst möglich gemacht, was zur Krise führte. Man kann also auch Aufsichtsbehörden nicht aus ihrer Verantwortung entlassen.
Das Hauptproblem lag aber bei der Corporate Governance der Finanzinstitute. Das wirkliche „Kapital“ der Finanzmärkte ist das Vertrauen ihrer Kunden. Wenn die langfristige Kundenbeziehung dem kurzfristigen Gewinnstreben der Manager, das zugleich die Maximierung ihrer jährlichen Boni verkörpert, geopfert wird – dann ist Gefahr im Verzug. Wenn Bank- oder Hedgefonds-Manager Milliarden Dollar an Boni kassieren, ist entweder das Entlohnungssystem a priori falsch oder das Unternehmen fährt bewusst eine extreme Risikoposition. Und genau das ist passiert. Manager haben Boni maximiert und das Wohl ihres Instituts und das ihrer Kunden vergessen. Das Ergebnis ist uns allen bekannt.
Conclusio: Die Schuldigen sind sowohl auf der politischen als auch auf der betrieblichen Ebene zu sehen. Mk
7. Wer steht hinter den Finanzmärkten?
Die Vermittler zwischen Sparkapital und jenen Aktivitäten, die Rendite bringen: biedere Sparkassenbeamte, Anleihehändler, Broker, Devisenhändler, Rohstoffspekulanten, Investmentbanker und Ratingagenturen. Diese Akteure setzen sekündlich, minütlich und täglich einen riesigen Finanzkreislauf in Gang, getrieben durch die Suche nach Rendite.
Während früher Zahlungsvorgänge hauptsächlich zur Begleichung realwirtschaftlicher Vorgänge – Kauf von Materialien, Vorfinanzierung von Gehältern, Ex- und Importe – dienten und damit ein enger Konnex zur Realwirtschaft bestand, haben sich moderne Finanztransaktionen so weit vom Realen gelöst, dass dieses nur mehr einen Bruchteil der täglichen Umläufe ausmacht. Vielfach werden Kauf- und Verkaufssignale, die auf komplizierten mathematischen Modellen basieren, durch millionenfachen Vergleich von minimalsten Bewertungsunterschieden ausgelöst.
Da alle Händler dieselben Modelle verwenden, wird – entgegen der These, dass Finanzmärkte die perfektesten Märkte darstellen – ein Herdenverhalten produziert, das zu starken Schwankungen der Preise und Kurse führt. Da jeder Kauf- und Verkaufsvorgang Provisionen nach sich zieht, besteht für Profiteure ein Anreiz, möglichst viele Transaktionen zu tätigen, die natürlich immer auch Aussicht auf Rendite versprechen. So wird jeder Rohstoff vielfach ge- und verkauft, bevor er zum Verbraucher gelangt. kB
8. Wie könnte man die Finanzmärkte entmachten?
Staatsfinanzierung durch Anleihen soll den irrational agierenden Finanzmärkten entzogen werden.
Hier geht es um längerfristige Finanzierungen, die nicht durch Tagesereignisse beeinflusst werden dürfen. Die Entscheidungen von Finanzministern über Steuern und Staatsausgaben sind langfristige politische Entscheidungen mit finanziellen Folgen – daher sollen sie auch von politisch rechenschaftspflichtigen Institutionen, also öffentlichen Stellen, getroffen werden. Sie müssten die Zinskosten für Staatsanleihen festlegen – je nach Einschätzung der Wirtschaftspolitik des jeweiligen Staates.
Damit die Finanzminister nicht zu gierig werden, könnte dies von internationalen Gremien überprüft werden, wie es derzeit etwa der Internationale Währungsfonds schon tut. So würde die Irrationalität der Finanzmärkte ausgeschaltet: Bis 2008 haben sie etwa Griechenland-Anleihen fast gleich wie jene Österreichs bewerteten, seither verlangen sie jedoch ein Vielfaches der österreichischen Renditen. kB
9. Warum werden die Probleme an den Börsen ausgerechnet in diesen Wochen akut?
Das weiß niemand genau. Möglicherweise wegen des Zusammentreffens der Euro-Krise mit dem politischen Stillstand in den USA. Gegen derartige Börsenpaniken mit vernichteten Folgen könnte man etwa mittels Verlangsamung des Börsengeschehens – etwa durch Besteuerung von Finanztransaktionen. kB
10. Wie lange wird die Krise noch dauern? Wird unser Wirtschaftssystem am Ende gar untergehen?
Das Problem ist, dass verschiedene Dinge getan werden müssen, die sich wechselseitig erschweren: Banken und Regierungen müssen Schulden reduzieren. Die Verbraucher vieler Länder können nicht mehr so viel konsumieren. Und diese Konsolidierungen müssen so hingekriegt werden, dass die Konjunktur nicht noch mehr einbricht. Denn es ist eine dumme Strategie, die Schulden eines Landes zu reduzieren, indem man das Nationaleinkommen verringert. Bessere Möglichkeiten – etwa Vermögenssteuern – gibt es zwar, aber es fehlt die politische Handlungsfähigkeit. So oder so wird die Phase der Instabilität wohl mindestens zehn Jahre andauern.
Unser Wirtschaftssystem kann während dieser Zeit jeden Moment zusammenbrechen. Ein fataler Fehler reicht. Kommt ein Dominoeffekt mit Staatspleiten und Bankenzusammenbrüchen in Gang, kann die gesamte globale Ökonomie verwüstet werden. RM
11. Wird es nach der Krise noch einen Euro und die EU geben?
Wer in den USA seinen Job verliert, zieht schon mal ein paar Tausend Kilometer weiter, um in einer Boomregion sein Glück zu versuchen. Sprachliche und kulturelle Homogenität hilft beim Entstehen eines optimalen Währungsraums. Und eine gemeinsame Wirtschaftspolitik erleichtert das Abfangen wirtschaftlicher Schocks. Allerdings: Der Euro wurde bei seiner Geburt weitgehend ohne diese Voraussetzungen auf den Weg geschickt.
Ob die Politiker von heute jene Entscheidungen treffen werden, denen sie damals ausgewichen sind, ist zweifelhaft. Schon jetzt wehren sich reiche Länder gegen die „Pleitegriechen“, Rechtspopulisten gegen die gemeinsame Währung. Ein Auseinanderbrechen der Währungsunion ist nicht auszuschließen.
Dennoch: Die EU wurde über die Dauer von bald 60 Jahren schichtweise errichtet und verzahnt, der Euro dagegen ist ein vergleichsweise junges Projekt. Eine Mehrheit der Europäer will nicht zurück in die Enge und Ohnmacht kleiner Nationalstaaten. Selbst ein teilweiser Zerfall des Euro – gewiss ein heftiger Rückschlag mit enormen Folgeproblemen – würde nicht die EU als Ganzes sprengen. RW
12. Was soll ich mit meinem Geld machen?
„Nichts hat das deutsche Volk so erbittert, so hasswütig, so hitlerreif gemacht wie die Inflation“, schrieb Stefan Zweig. Als Anfang der 20er die Hyperinflation tobte, bestellten Gäste in deutschen Schenken angeblich gleich zwei Biere – ehe sie das erste ausgetrunken hatten, erhöhten die Wirte den Preis.
Dass sich die Österreicher von ihrem Einkommen morgen nichts mehr kaufen können, widerlegen die Preissteigerungen der letzten Jahre, die – auch wegen wirtschaftspolitischer Krisenmaßnahmen – kaum höher als zwei Prozent waren. Auch heuer rechnet die Statistik Austria mit einer moderaten Inflation von 2,9 Prozent. Bei geringem Lohndruck der schwächelnden Wirtschaft und dank des relativ starken Euro wird dies auf absehbare Zeit so bleiben. Dafür sorgt auch die EZB, deren Ziel die Preisstabilität ist.
Ist Gold ein sicherer Hafen? Vor zehn Jahren hatte das Edelmetall ein Sechstel des aktuellen Werts, dieser kann auch wieder dahinschmelzen. Das gleiche gilt im Prinzip für Immobilien. Die US-Amerikaner, Spanier und Briten dachten, es könne nur bergauf gehen – 2008 brachen die Immobilienpreise massiv ein. Wer sein Risiko verringern will, für den gilt: Don’t put all your eggs in one basket. Absolute Sicherheit gibt es bei keiner Geldanlage. Vulkanausbrüche, Kriegserklärungen oder Kernschmelzen können die beste Anlagestrategie zur Makulatur machen.
Treffend formulierte der ehemalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in einem anderem Zusammenhang: Es gibt unbekanntes Nichtwissen, unknown unknowns – Sachen, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. RW
Wo werden in Wien Wertpapiere und Aktien gehandelt? Jedenfalls nicht – wie viele meinen – im Börsengebäude am Ring. Dort befinden sich heute nur noch Mietbüros und Kaffeehäuser. Die Börse selbst übersiedelte 2000 in das barocke Palais Caprara-Geymüller in der innerstädtischen Wallnerstraße. Einen Raum für Broker gibt es auch dort nicht, denn der Handel findet ausschließlich online statt. In den Büros der Börse wird er lediglich überwacht und administriert. Die Wiener Börse ist selbst als AG organisiert. Größter Aktionär ist mit 13 Prozent die Uni-Credit-Group