Aus profil 50/2016
Es ist eine umstrittene Maßnahme: Weil Europas Wirtschaft schwächelt, kauft die Europäische Zentralbank (EZB) um Billionen Euro Staats- und Unternehmensanleihen. 80 Milliarden Euro werden Monat für Monat in den Geldkreislauf eingespeist. Bei Kritikern weckt dies Ängste vor Inflation und Finanzblasen. Der EZB hingegen geht es darum, fallende Preise zu verhindern, die das Wirtschaftswachstum abwürgen könnten.
Aber welche Unternehmen finanziert die EZB überhaupt mittels Anleihekauf? Dies hat die Brüsseler NGO Corporate Europe Observatory (CEO) recherchiert, die sich kritisch mit Lobbyismus auseinandersetzt. Darunter: zahlreiche österreichische Großunternehmen. „Es zählen unter anderem Konzerne zu den Nutznießern des Programms, die ihr Geld mit klimaschädlichen fossilen Energien und mit Glücksspiel verdienen“, sagt CEO-Aktivist Kenneth Haar. Es sei eine „bedenkliche Auswahl“.
Aufgrund der EZB-Arbeitsteilung ist die finnische Zentralbank für den Erwerb österreichischer Unternehmensanleihen zuständig. Sie gibt lediglich bekannt, welche Anleihen sie erworben hat – nicht jedoch das Volumen je Anleihe. GEPP
Strabag SE
3 Anleihen
Laufzeiten: je 7 Jahre
Kärntner Elektrizität AG
1 Anleihe
Laufzeit: 10 Jahre
Novomatic AG
3 Anleihen
Laufzeiten: 6 bis 7 Jahre
Telekom Finanzmanagement GmbH (Telekom Austria)
4 Anleihen
Laufzeiten: 8 bis 12 Jahre
Energie AG Oberösterreich
1 Anleihe
Laufzeit: 9 Jahre
Verbund AG
2 Anleihen
Laufzeiten: 9 und 10 Jahre
OMV AG
6 Anleihen
Laufzeiten: 4 bis 14 Jahre
EVN AG
1 Anleihe
Laufzeit: 10 Jahre