Aus profil 14/2018
Der österreichische Holzkonzern Schweighofer zieht sich von seinem wichtigsten Standort, Rumänien, zurück – zumindest ein Stück weit. Wie das Unternehmen mitteilte, wird umfangreicher Waldbesitz (mehr als 14.000 Hektar) an die schwedische Greengold- Gruppe verkauft. Schweighofer ist Marktführer bei der Holzverarbeitung in Rumänien und sah sich in den vergangenen Jahren mit Vorwürfen konfrontiert, illegal geschlägertes Holz in seinen Sägewerken zu akzeptieren (profil berichtete 2016).
Manche Branchenkenner interpretieren den Rückzug als ersten Schritt eines größeren Abschieds; mittelfristig wolle sich Schweighofer auf andere Märkte konzentrieren. Die Begeisterung für Rumänien sei bei Alleineigentümer Gerald Schweighofer – auch infolge der Affäre – abgekühlt, behaupten Insider.
Allerdings habe der Waldverkauf „keine Auswirkungen“ auf den Betrieb der drei großen Sägewerke in Rumänien, sagt Schweighofer-Sprecher Thomas Huemer auf profil- Anfrage. Man wolle sich eben „strategisch auf die Holzverarbeitung im Land konzentrieren“, statt Waldbesitzer zu sein.
Tatsache ist aber auch, dass in Schweighofers Werken immer mehr importiertes Holz verarbeitet wird. Laut Huemer stammt derzeit rund die Hälfte etwa aus der Slowakei, Polen, Tschechien und Österreich -vor einigen Jahren noch kamen 85 Prozent des Holzes aus Rumäniens Wäldern. Dass sich Österreichs größter Holzkonzern breiter aufstellt, statt nur in Rumänien tätig zu sein, ist unverkennbar.