Aus dem FALTER 32/2013
Joseph Gepp
Foto: Christian Wind
Vergangenen Montagmorgen wandten sich ein paar vermeintliche Touristen an die Polizeiwache vor dem Parlament. Sie wedelten mit Stadtplänen und fragten nach dem Weg zum Naschmarkt.
Währenddessen bahnte sich im Hintergrund eine halsbrecherische Aktion an. Kletterer von Greenpeace erklommen die Masten beiderseits der Pallas-Athene-Statue. Rasch waren sie oben, dann konnte die Polizei nur noch zusehen. Eine Stunde lang spannten sie Seile. Schließlich wehte ein Transparent im Wind: „Wäre hier Öl, Shell und Gasprom würden bohren.“
Greenpeace Österreich – das heuer auch sein 30-jähriges Bestehen feiert – will mit der Aktion auf ökologische Verwüstungen in der Arktis aufmerksam machen. Rein rechtlich gesehen werde diese Sache hoffentlich lediglich eine Verwaltungsstrafe zur Folge haben, sagt Lukas Meus von Greenpeace. Aufmerksamkeitsökonomisch hingegen erhofft man sich davon weit größere Effekte.