Aus dem FALTER 31/2011
Glosse
Eine Hausbesetzung kürzlich in der Triester Straße gibt uns Gelegenheit, über Selbst- und Fremdbilder nachzudenken. Es war nämlich nicht irgendein Haus, das 20 junge Aktivisten einnahmen, um polizeilich wieder nach draußen geleitet zu werden. Es war die Kulisse für „MA2412“.
In der Serie führen Herr Breitfuß und Frau Knackal vor, wie man sich den Alltag kommunaler Beamten vorzustellen hat. In der Wirklichkeit sollen tatsächlich zwei Magistratsabteilungen einziehen. Wie werden sie sich fühlen? Wird sie das Arbeitsumfeld zu Leistungen anspornen, gegen die jede Privatwirtschaft wie „MA2412“ wirkt? Oder wird jede Mauerritze daran erinnern, wie die Welt draußen den Magistrat sieht?
Wären die Besetzer doch geblieben! Sie hätten den Beamten solche Identitätskonflikte erspart.