Aus dem FALTER, 30/2011
Joseph Gepp
Als zu aufwendig und teuer betrachten Verkehrsexperten einen Plan, den die niederösterreichische Landesregierung neuerdings gern propagiert: jenen des Baus von U-Bahnen ins Wiener Umland, etwa nach Schwechat und Klosterneuburg.
Ähnliche Einwände kommen nun von Wiens grüner Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und SPÖ-Infrastrukturministerin Doris Bures: Die U-Bahn-Variante sei die teuerste, so Vassilakou zur Presse – und „frühestens ab 2050 umsetzbar“. Bures stößt sich vor allem daran, dass der Bund nach dem Wunsch Sankt Pöltens mehr als die üblichen 50 Prozent am U-Bahn-Bau mittragen soll.
Als Alternative stehen Straßenbahnen ins Umland und ein forcierter Ausbau von ÖBB-Verbindungen im Raum (siehe „Bim am Land“, Falter 25/11). Derweil jedoch will Niederösterreichs Verkehrslandesrat Karl Wilfing an der prestigeträchtigen „Vision einer U-Bahn“ festhalten.
Daneben präsentierte der im April angetretene ÖVP-Politiker ein Pendlerpaket für den Wiener Speckgürtel, das unter anderem Park-and-ride-Anlagen und mehr Viertelstundentakte bei der Schnellbahn vorsieht. Hintergrund ist – mit rund 184.000 Pendlern täglich – die massive Verkehrsbelastung an Wiens Peripherie.