Lexikon der Getränke. Diese Woche: Gemüsesuppe
Es gibt Dinge, die die Lebensmittelindustrie nie schaffen wird. Zum Beispiel, dass Cappy ansatzweise wie frischgepresster Fruchtsaft schmeckt. Oder dass der Genuss von Packerlsuppe irgendwie jenem von selbstzubereiteter nahekommt.
Im zweiten Fall bringt die Gemüsegenossenschaft LGV nun einen Mittelweg auf den Markt. Die fertige Gemüsesuppe im Glas ist zwar für die Großfamilie nicht gerade praktisch, weil einige Viertelitergläser schwer in der Einkaufstasche wiegen, sich nach dem Verzehr kaum im Altglasbehälter verstauen lassen und zudem ziemlich schnell hinuntergetrunken sind. Dafür allerdings schlagen die LGV-Suppen im Geschmack sogar manch selbstbereitetes Gebräu – von jedweder Packerlsuppe ganz zu schweigen.
Angeboten werden drei Sorten: Paradeiser, Gurke und spanisches Gazpacho. Alle sind zum kalten Verzehr vorgesehen, laut LGV „als schnelle, bekömmliche Zwischenmahlzeit für gesundheitsbewusste und berufstätige Konsumenten“. Die Konsistenz ist schön breiig, sodass die Kaltsuppen – bis auf die jeweils sehr gelungene Kräuter- und Gewürzmischung – tatsächlich nach jenem Gemüse schmecken, das sie auch beinhalten. Im Falter-Test lagen Paradeiser und Gazpacho ex aequo an der Genussspitze; Gurke erinnerte mit etwas zu viel Kräutern ein wenig an Salatdressing.
Fazit: Das Glas als Verpackung ist umständlich, und mit € 2,49 ist der Spaß auch nicht gerade billig. Dafür schmeckt das, was drinnen ist, wirklich sehr gut. Unser Prädikat: empfehlenswert. JG